Londoner Court of Justice hatin seinem Urteil entschieden, dass die Commerzbank ehemaligen Investmentbankern der Dresdner Kleinwort nachtreglich umstrittene Boni in Hoehe von mehr als 50 Millionen Euro an Praemien auszahlen muss. Das bedeutet, dass deutschlands zweitgresstes Geldhaus muss mehr als 100 Bankern riesig grosse Praemien aus der Zeit der Finanzkrise nachzahlen.
104 ehemalige Investmentbanker (der Dresdner Kleinwort) hatten auf die Auszahlung der Boni geklagt. Die Commerzbank, die im Spaetsommer 2008 die Dresdner Bank uebernommen hatte, ist Rechtsnachfolger der inzwischen liquidierten frueheren Investmentbank. Die Commerzbank hat Investmentbankern ihre Boni verweigert, weil sie in der Finanzkrise Verlust angehaeuft hatten.
Nicht nur in Deutschland wurde der Prozess mit grossem Interesse verfolgt. Der Prozess erregt auch in London grosses Aufsehen. Grossbritannien erneut gerade in einer Debatte ueber Banker-Boni steckt. Im Januar hatte Premierminister (David Cameron) stark kritisiert, Leistungspraemien und die Sonderzahlungen an die Investmentbanker seien "ausser Kontrolle geraten".
Die Commerzbank, die in der Finanzkrise mit milliardenschweren Staatshilfen gerettet werden musste, behaelt sich vor, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen und hat einundzwanzig Tage Zeit, Berufung zu beantragen. Die Commerzbank ist weiter davon ueberzeugt, dass es "verantwortungsvoll und richtig" gewesen sei, die Bonusbetraege zu reduzieren, nachdem das Investmentbanking der Dresdner Bank einen Verlust von 6,5 Milliarden Euro ausgewiesen hatte. Dagegen von der Klaegerseite hiess es, einem Berufungsverfahren raeume man kaum Chancen ein. Das Urteil ist sehr deutlich und dabei soll man Ruecksicht nehmen auf die richtige Summe. Die einzelnen Boni-Betraege pro Unternehmen liegen zwischen 15.000 bis zwei Millionen Euro. Nach eigenen Angaben erhielten sie entweder zehn Prozent (hoechstens) davon oder sogar kein Geld...