Bemerkenswert ist, dass noch in den ersten Monaten des Jahres die Onlinehandel um 8,8 Prozent auf 12.856 Millionen Euro zulegen konnten. Viele Kategorien zeigten sich nach Wachstum mit mehr als zehn Prozent. Es betrifft vor allem Unterhaltungselektronik (8,9 Prozent), Bekleidung (9,5 Prozent), und Computer (9,6 Prozent). Diese günstige Situation hat sich schon im März geändert. Da der Umsatz (über alle Kategorien) allgemein um mehr als 18 Prozent eingebrochen ist. Konkret, sieht es so aus:
- das Bekleidungssegment zeigte ein Minus von 35 %,
- die Unterhaltungselektronik zeigte ein Minus von 20,9 %,
- Computer und Zubehör (trotz Homeoffice!) zeigte ein Minus von 22,7 %.
Der Pandemie - Einbruch betrifft auch dramatisch die Dienstleistungen im E-Commerce. Besonders Onlinebuchungen für Reisen, Tickets oder Veranstaltungen im Moment geprägt sind. Sie stürzten (im März) um mehr als 75 Prozent im Umsatz (gegenüber dem Vorjahreszeitraum) ab.
Es gibt aber auch gute Informationen. Nämlich, gibt es gleichzeitig Bereichen mit starken Wachstum. In dem ersten Quartal lag das Wachstum in der Lebensmittel bei 28,1 % - gegenüber dem Vorjahr. Der Bereich erwirtschaftete einen Umsatz von circa 361 Millionen Euro (dagegen erstes Quartal 2019 Jahr – war es 282 Millionen Euro). Gute Situation betrifft auch Medikamenten. Die Medikamente wurden in dem ersten Quartal 2020 für 227 Millionen Euro gekauft (dagegen erstes Quartal 2019 Jahr – war es 171 Millionen Euro). Hier stieg also einer Online - Umsatz im Monat März um 88,2 Prozent. Diese kleine Warengruppe haben im Moment die beste wirtschaftliche Situation. Nicht so schwere Situation, haben in der Krise, auch Drogerie und Baumarktsegment.
Man soll außerdem bemerken, dass die langfristigen Auswirkungen des Coronavirus immer noch nicht bekannt sind. Das kompliziert zusätzlich aktuelle und zukünftige wirtschaftliche Situation. Ein Großteil der Händler (auch Onlinehändler) ist schon betroffen. Die Onlinehändler und stationären Händler senken bereits die Verkaufsprognosen für das Jahr 2020. Auch die meisten Onlinehändler - die Waren in China herstellen oder aus China beziehen - sind nicht sicher, wie sich die Pandemie langfristig auf die Lieferkette und die Nachfrage nach den Produkten tatsächlich auswirken wird. Die Onlineshops kämpfen aktuell mit den Auswirkungen von Fabrikschließungen in China. Vor allem die kleine e-Shops treffen unterbrochene Lieferketten hart. Die große Onlineshops verfügen normalerweise über genügend Barreserven - um schnell nach neueren Bezugsquellen und Lieferungen zu suchen, dagegen ein kleinerer Onlineshop ist machtlos, wenn eine Lieferung ausbleibt...
Coronavirus-Krise hat noch andere, wichtige Konsequenzen. Es geht um Angst vor chinesischen Produkten. Diese Angst deutlich steigt. Es gibt noch keine Berichte, dass man durch ein Produkt aus China infiziert wurde, jedoch ist das Vertrauen in „Made in China" derzeit deutlich gestört.
Man soll außerdem nicht vergessen, dass das Coronavirus nicht nur die Wirtschaft deutlich geschwächt, sondern hat auch große Auswirkungen auf Alltag, zum Beispiel:
- Großveranstaltungen sind abgesagt
- Supermarktregale sind jetzt zum Teil leergeräumt (Hamsterkäufe).
- Infizierte (und in Quarantäne) und Nicht-Infizierte sollen zu Hause bleiben.
Kurz gesagt, das normale, soziale Leben ist jetzt auf ein Minimum beschränkt. Das alles, also auch die Menschenstimmung, hat einen Einfluss auf die Wirtschaft.